In 5 Tagen Arbeit haben 40 Kinder zusammen mit 7 eingeladenen Architekturstudenten der TU Wien, Institut Kunst und Gestaltung einer Brache in Wittenberge eine Struktur und so ein Gesicht gegeben. Stege, Bänke, ungewöhnliche Sitze und Objekte, eine Tribüne, eine Liegefläche, Tische, eine Feuerstelle, verschiedene Tafeln, laden Bewohnerinnen der Umgebung ein die Fläche zu betreten und zu nutzen. Für Anwohner/innen aller Altersstufen ist ein neuer Treffpunkt entstanden. Für das Zentrum für Peripherie ist „Ich bin’s Dein Garten“ ein weiteres 1:1 Projekt auf dem Weg hin zu einer Akademie. Drei Künstlerinnen, der engagierte Schulleiter und die Lehrer/innen der Montessorischule Wittenberge begleiteten die Zusammenarbeit. Seither nutzen die Schüler*innen der Montessorischule, aber auch Kinder einer weiteren Schule, einer Kita, die Bewohner*innen der umliegenden Plattenbauten sowie des Altersheimes den Ort.
Ich bin’s dein Garten steht für selbstbewusste Gastfreundschaft.
Statements der Beteiligten Studierenden der TU Wien und der Projektbegleiter*innen:
Akram Hilal – Eine tolle Erfahrung zusammen mit Kindern zu denken und zu arbeiten, ihre frischen Ideen weiterzubringen und 1:1 zu bauen.
Alexander Authried – Eine prozessuale Kooperation zwischen Kindern und Erwachsenen, Laien und Fachleuten. Die Zusammenarbeit bietet den Kindern die Möglichkeit eigene Vorstellungen in den öffentlichen Raum zu projizieren und sich selbst in der Gemeinschaft zu positionieren. Die Erwachsenen erhalten die Gelegenheit die eigenen Fähigkeiten am kindlich intuitiven Vorgehen zu prüfen und zu schärfen.
Cheng Shi – Wir lernen von den Kindern, dass Entwerfen Intuition als Basis haben sollte. Die Kinder lernen wie die Realisierung von Vorhaben funktioniert.
Dominik Breitfuß – die ästhetische und strukturelle Form entsteht durch das Handeln der Kinder und die Ästhetik des Materials. Interessant sind die unterschiedlichen Ausformungen in den verschiedenen Gruppen.
Georg Hofbauer – die grundlegende Qualität des Projekts liegt in der kollaborativen Zusammenarbeit mit den Kindern. Meist abstrakte Gedanken und Ideen werden schichtweise konkretisiert.
Michael Lindinger – Durch die Arbeit mit Kindern im öffentlichen Raum entsteht ein befruchtender Austausch zwischen Jung und Alt und neues kreatives Potential.
Markus Punz – ich finde spannend, dass dieses Projekt eine Initialzündung für die Entwicklung des gemeinsamen Lebensraums ist. Die Zeit wird zeigen, in welche Richtung sich diese gemeinsam begonnene Struktur hinbewegt. Eine positive Entwicklung aber auch ein mögliches Scheitern gehört zum Prozess.
Christine & Irene Hohenbüchler & Ute Reeh – Eine Akademie, die sich auf projekthaftes1:1 Arbeiten spezialisiert und vertiefend Theorie und Praxis mit den handwerklichen Aspekten verbinden kann, wäre wichtig und äußerst interessant für Studierende. Nimmt man das Arbeitsgebiet des Zentrums für Peripherie als Ausgang, sind folgende Aspekte bereichernd für ein Architekturstudium: Partizipatives Planen und Umsetzen; Sanierung unter Einbezug von Denkmalschutz; Bauen im Bestand; Umgang mit schrumpfenden Regionen oder wachsenden Städten; Schaffung von leistbaren Wohnen; Gestaltung von Freiraum und öffentlichem Raum; Umgang mit sozialen Brennpunkten; Beleben von Städten und Quartieren durch klug gesetzte gestalterische Maßnahmen; Verstärken der Attraktivität von Regionen durch ein Zusammenspiel verschiedenster Nutzungen.
Peter Awe – Die Zusammenarbeit von Studenten und Schülern an einem gemeinsamen Ziel ist sinnvoll und schafft beidseitig Zufriedenheit. Die Mädchen und Jungen lernen handwerkliche Fertigkeiten kennen, üben sich in Teilhabe, Unabhängigkeit und Selbstorganisation, die Studenten lernen Verantwortung für junge Menschen zu übernehmen, organisieren Prozesse im Team und gestalten so Lebensräume. Wir wünschen uns eine regelmäßige Zusammenarbeit mit einer Universität:).
Das Projekt wurde von der Aktion Mensch unterstützt.